Dieses Jahr waren die Auffahrtstage wieder Brautage. Obwohl wir uns letztes Jahr nach dem Brauen vorgenommen haben, beim nächsten Mal weniger zu brauen, ist es wieder mehr geworden. Dieses Jahr haben wir zum ersten Mal volle vier Tonnen Malz verarbeitet und wir haben zum ersten Mal mehr als 1’000 Liter New Make daraus gewinnen können.
Malz schroten
Diesmal passierte uns bei der Malzbestellung ein Missgeschick. Der Plan war, geschrotetes Malz zu bestellen, aber in der Eile des Gefechts landeten wir bei ungeschrotetem Malz. Geliefert wurde es in vier riesigen BigBags mit je einer Tonne Malz.
Das Malz kam dieses Mal direkt aus Schottland. Die Hälfte davon rauchig (peated) und die andere Hälfte nicht rauchig. Unser Ziel ist es, auch entsprechende rauchige und nicht rauchige Whiskys auf den Markt zu bringen.
Das Schroten von vier Tonnen Malz war eine neue Herkulesaufgabe und nahm einen ganzen Samstag in Anspruch. Vielen Dank an die Brauereien Fidibus aus Schmerikon und den Brauverein St. Georg aus Kaltbrunn für die Unterstützung mit zusätzlichen leistungsstarken Malzmühlen.
Die Speer-Braui in Aktion beim Schroten, mit drei Malzmühlen. Rechts im Bild sind drei volle BigBags mit Malz zu sehen.
Zusätzliche Ausrüstung
Setup im Jahr 2022.
oben: 800 Liter Maischetopf, 3 mal 500 Liter Maischetopf
unten: Auffangtöpfe à 200 Liter für die abgeläuterte Würze, zwei 1’000L IBC Tank für Kaltwassernachschub.
Dazwischen stehen die diversen Pumpen, welche das ganze System über diverse Schläuche verbindet.
Nicht auf dem Bild: Ein 1’000 Liter Warmwasserbuffer Kessel
Um solche Mehrmengen an Malz brauen zu können, haben wir auch materialmässig aufgerüstet. Neben der Anschaffung eines zusätzlichen 800 Liter Maischetopfs mit Rührwerk und Mannsloch (für die Entnahme des Trebers) konnten wir auch auf Ausrüstung der Brennerei Fraefel zurückgreifen.
Zusätzliche, gut ablesbare Temperatursensoren haben geholfen den Warmwasserbuffer und die abgekühlte Würze zu überwachen.
Personelle Unterstützung
Der 800 Liter Topf wird eingemaischt
Eine grosse Erleichterung war der neu erworbene 800 Liter Topf mit Rührwerk. Das einmaischen von 200 kg Malz ging mit diesem Topf viel kräfteschonender von der Hand.
Auch die Entnahme des Trebers war dank Mannloch einfacher. So konnte der Treber über eine Rutsche direkt in die blauen Obstfässer gefüllt werden. Die Schafe werden sich auf dieses Futter freuen.
Ein 500 Liter Topf wird eingemaischt
Bei den 500 Liter Töpfen war Krafteinsatz gefordert. Die 125 kg Malz mussten von Hand im Wasser gemischt werden. Spätestens beim vierten 25 kg Sack wurde die Maische dickflüssig und die restlichen beiden Säcke dementsprechend kräfteraubender zum Umrühren.
Die Entnahme des Trebers war nur von oben möglich. Ganz neu ist dies natürlich nicht. Bis zu diesem Jahr mussten wir das schon immer so machen.
Eines war jedoch gleich, egal ob 800 oder 500 Liter Topf. Der Mehlstaub setzte sich bei beiden an den Kleidern ab.
Eine kleine Festwirtschaft zum Abschluss
Zu Besuch beim Brennen
Befüllen der Brennblase
Hier wird die Brennblase befüllt. Die Würze wird dabei aus den Gärtanks im Keller nach oben in die Brennerei gepumpt.
Blick in den fast leeren Gärtank
Sobald der Gärtank fast leer war, liess sich das Mannsloch öffnen. So konnte ein Blick auf die vergorene Würze geworfen werden. Fast leer heisst in diesem Fall, dass „nur“ noch etwa 2’700 Liter Würze drin waren.
Die neuen Fässer
Wir haben wieder einige neue Fässer bestellt. Die Fässer waren jeweils verschieden vorbelegt. Wir freuen uns schon, die Martinique Rum, weisser Portwein, Bourbon, Brandy und Pedro Ximenez Fässer zu befüllen. Ein Fass war zuvor mit Laphroig gefüllt und ist zur Befüllung mit dem rauchigen Whisky vorgesehen.
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